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Empfohlene Materialien für den Ersteinsatz – und wann du endlich wechseln darfst.
Ein Helix Piercing sieht nicht nur gut aus – es will auch gut behandelt werden. Und zwar von Anfang an.
Der größte Fehler, den viele machen? Falscher Schmuck direkt nach dem Stechen.
Das Ergebnis: Reizungen, Entzündungen, ständige Probleme. Dabei wäre es so einfach: Gutes Material, die richtige Form – und Geduld. Genau darum geht's in diesem Artikel.
Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob ein Helix überhaupt das Richtige für dich ist, findest du im Helix Piercing Wiki eine Übersicht über Ablauf, Positionierung und alle Grundlagen.
Warum der erste Schmuck entscheidend ist
Dein frisch gestochenes Helix ist eine offene Wunde im Knorpel – keine Spielwiese für Modeschmuck.
Was du da reinsteckst, bleibt wochenlang im Körper. Und dein Körper entscheidet in dieser Zeit:
„Passt das zu mir – oder muss ich’s loswerden?“
Wenn du ihm jetzt irgendein No-Name-Metall oder einen zu engen Ring zumutest, bedankt er sich mit Schwellung, Juckreiz oder im schlimmsten Fall einer fetten Entzündung.
Also lieber gleich richtig: hochwertiges Material, passende Form, durchatmen.
Was viele vergessen: Das Helix Piercing ist kein normales Ohrloch. Es durchsticht Knorpel, heilt anders und braucht andere Pflege. Wenn du noch unsicher bist, was genau ein Helix ist, schau dir unseren Beitrag Was ist ein Helix Piercing? an – da findest du alle Basics.
Die besten Materialien für den Ersteinsatz
Titan (ASTM F-136 – medizinisch zertifiziert)
Kurz gesagt: das Beste, was du deinem Ohr antun kannst.
Titan ist extrem körperverträglich, leicht, stabil – und vor allem: komplett nickelfrei.
Wenn du ein Studio betrittst und die benutzen kein Titan für den Ersteinsatz? Lauf.
Warum ist das so gut?
medizinisch zugelassen (ASTM F-136 / Grad 23)
kein Oxidieren, kein Abfärben
perfekt für Allergiker oder sensible Haut
sieht clean aus – in Silber, Gold, Schwarz oder Roségold
Fazit: Willst du Ruhe beim Abheilen? Nimm Titan. Punkt.
PTFE / Bioplast (für Spezialfälle)
Diese flexiblen Kunststoffe sind selten erste Wahl – aber manchmal sinnvoll:
z. B. wenn du Metall gar nicht verträgst
bei Schwangerschaft
oder viel Sport treibst und auf Bewegung achten musst
Sie sind leicht, biegsam und „unauffällig freundlich“ zum Gewebe. Aber:
Nicht jeder Piercer bietet das an – und steril einsetzen ist hier Pflicht.
Chirurgenstahl (316L oder 316LVM)
Ja, du hast es überall gelesen – „Chirurgenstahl“.
Klingt seriös, aber: enthält Nickel.
Weniger als Modeschmuck, aber immer noch genug, dass empfindliche Haut sagt: Nope.
Viele Studios nutzen es trotzdem, weil’s günstig ist und gut aussieht.
Aber wenn du ganz auf Nummer sicher gehen willst: bleib bei Titan.
Echtgold – klingt gut, aber Vorsicht
Gold sieht schick aus – aber ist nichts für frische Piercings.
Warum?
weiches Metall → verformt sich schnell
oft mit Legierungen vermischt → Nickelgefahr
schwer sauber zu halten
Oberfläche nicht immer glatt → Keimfalle
Empfehlung: Nur ab 14 Karat – und nur, wenn das Piercing komplett verheilt ist.
Was du auf keinen Fall einsetzen solltest:
Modeschmuck
Silber (oxidiert, färbt ab, Keimfänger)
Acryl, Holz, Horn, Glas → porös, nicht sterilisierbar
alles Beschichtete (PVD, Gold-Plating, Fake-Zirkonia-Krempel)
Wenn du’s billig kaufst, bezahlst du mit Entzündung.
Welche Schmuckformen sind beim Ersteinsatz sinnvoll?
Nicht nur das Material zählt – auch die Form ist entscheidend.
Was bringt dir Titan, wenn du einen Ring reindrückst, der sich ständig dreht und zieht?
Besser: Labret Studs
flache Rückseite
kein ständiges Bewegen
angenehm beim Schlafen
super bei Kopfhörern, Mützen etc.
Barbells – gehen auch, aber nur korrekt angepasst
zwei Kugeln = etwas mehr Bewegung
trotzdem solide – wenn sie nicht zu kurz oder zu lang sind
Ringe? Bitte nicht!
sehen cool aus, aber sind für frische Piercings Gift
sie drehen sich, drücken, verkanten → Reizung pur
warte damit, bis alles abgeheilt ist
Standardmaße (nur Richtwerte!)
Stabstärke: 1.2 mm
Länge: je nach Anatomie, meist 8 bis 10 mm
→ Dein Piercer passt das individuell an. Hör auf ihn.
Wann darf ich den Schmuck zum ersten Mal wechseln?
Der häufigste Fehler: zu früh wechseln.
Nur weil du nichts mehr siehst, heißt das nicht, dass innen alles verheilt ist.
Ein Helix kann 6 bis 8 Monate brauchen – manchmal länger.
Und wenn du’s zu früh rausnimmst, riskierst du:
dass der Kanal „einfriert“
dass du die Wunde neu aufreißt
oder dass du nicht mehr reinkommst
Du willst wechseln, aber bist nicht sicher, wie weit die Heilung wirklich ist? Dann lohnt sich ein Blick in unseren Artikel zur Helix Piercing Pflege – dort erklären wir dir genau, wie du Reizungen vermeidest und was du im Alltag beachten solltest.
Woran erkennst du, dass du wechseln darfst?
keine Rötung, kein Druckgefühl
kein Wundsekret
Schmuck lässt sich leicht bewegen
keine Schmerzen beim Berühren
Wenn du unsicher bist: Geh zum Studio.
Ein guter Piercer sieht sofort, ob du bereit bist oder besser noch wartest.
Worauf du beim ersten Wechsel achten solltest
Okay – du bist sicher, alles ist verheilt. Jetzt kommt der Wechsel.
Aber bitte:
Hände waschen (wirklich!)
Schmuck nur mit sauberen Händen oder Handschuhen anfassen
möglichst neuen Schmuck verwenden
nicht rumfummeln, nicht mit Gewalt
Spiegel, gutes Licht, ruhige Umgebung
→ Wenn du unsicher bist oder Angst hast: Lass den ersten Wechsel vom Profi machen.
Fazit: Mach’s richtig – dein Ohr wird’s dir danken
Dein Helix soll nicht nur gut aussehen – es soll sich auch gut anfühlen.
Dazu gehört: ruhige Abheilung, kein Stress, kein Ärger.
Und das beginnt mit dem richtigen Schmuck.
Titan zuerst. Ringe später. Geduld immer.
Denn ganz ehrlich: Wer den ersten Schritt ernst nimmt, hat später mehr Freude am Style.
Wenn dein Helix komplett abgeheilt ist, kannst du dich beim Schmuck endlich austoben.
In unserer Helix Piercing Kollektion findest du eine Auswahl an hochwertigem Schmuck – von schlicht bis auffällig.